Stolz hat man den größten Teil der Vorklinik hinter sich gebracht, da wartet auch schon der erste richtige Phantomkurs der Zahnersatzkunde.
Ihr lernt zu Beginn, wie man Wurzelkanalerweiterungen durchführt und wie dazu ein provisorischer und definitiver Stiftaufbau bei Frontzähnen anfertigt wird. Hier kommt zum ersten Mal seit
dem TPK auch wieder das Phantommetall zum Einsatz. Bei dieser Gelegenheit lernt man schnell, dass es nicht einfach ist einen Wurzelkanal mit Hilfe von Silikon vollständig und sauber abzuformen. Hier sind sicher die ersten Leute verzweifelt, aber mit etwas Geduld löst man dieser Aufgabe auch mit Bravour.
Spannend ist auf jeden Fall der erste Kontakt mit einem Winkelstück. Und schon geht es los mit der Präparation von Plastikzähnen, die den einen oder anderen sicher anfangs zur Verzweiflung bringen werden. Hier werden hier unter anderem Zähne für eine Brücke oder eine Kunststoffmantelkrone präparieren.
Zu jedem Kursteil werden so genannte OSCEs durchgeführt. OSCE steht für „Objectice Structured Clinical Evaluation“. Dabei handelt es sich um eine neue Prüfungsform, in der nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Fähigkeiten für die Bewältigung zahnärztlicher Routinen geprüft werden. Jedes OSCE besteht aus mehreren Stationen. Wie in einem Zirkel muss der Prüfling in einem vorgegebenen Zeitlimit sein Wissen und seine Fertigkeiten zu den gestellten Aufgaben strukturiert präsentieren.
Für einen geregelten Ablauf wird dadurch gesorgt, dass zu Beginn eines Durchgangs ein Pfeifton erklingt mit dem der Start der Prüfung erfolgt. Bei Erreichen eines bestimmten Zeitlimits signalisiert ein erneuter Pfeifton das Ende des Durchgangs und der Studierende hat 2 Minuten Zeit die Station in Richtung einer anderen Station mit anderem Thema zu wechseln. Ein erneuter Pfeifton signalisiert wieder den Start. Auch wenn sich dieses System für Außenstehende eher nach einem militärischen Drill anhört, so merkt man als Kursteilnehmer schnell, dass diese Form der Prüfung gar nicht so schlimm ist, denn durch die Antestate, die man während des Kurses ständig ablegen muss, ist man auf die OSCEs super vorbereitet.
Zusätzlich gehört zum Abschluss eines jeden Kursteils eine Klausur, in der der Inhalt der begleitenden Pflichtvorlesung geprüft wird.
Das hört sich alles unschaffbar an, aber wenn man erst mal in dem Trott des Phantomkurses drin ist bekommt man auch die unmöglichsten Dinge hin!
Sind alle Arbeiten erledigt erfolgt zum Ende des Semesters die Prüfung in Form einer Klausur und in einigen OSCE-Stationen. Zu den praktischen OSCEs gehörten in der Vergangenheit immer das Aufwachsen von zwei Zähnen, so wie das Präparieren einesFront- und eines Seitenzahns in einem bestimmten Zeitrahmen.
Ihr werdet sehen, dass auch in diesem Kurs nur mit Wasser gekocht wird und alle Aufregung vor dem Kurs unnötig war.
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