Das Fach Physiologie wird sowohl im 3. als auch im 4. Fachsemester belegt. Dabei finden im Sommersemester in der Regel die Praktika und Vorlesungen zur Neuophysiologie und im Wintersemester die Veranstaltungen zur vegetativen Physiologie statt.
„Bin ich farbenblind?!“, „Du bist ja taub!“ oder „Gut, ich bin nicht Hirntod.“ Diese oder ähnliche Aussagen zeigen, dass man gerade in dem praktischen Teil der Physiologie durch das Zusammenspiel von physikalischen, chemischen und biologischen Methoden viel über seinen eigenen Körper lernt. Im Fach Anatomie hat man sich das Wissen über den Aufbau des menschlichen Körpers angeeignet. Das Fach Physiologie schließt sich im Stundenplan der Anatomie meist direkt an und so lernt man hier alles über die Funktionsweise des Körpers, was eine wichtige Grundlage für das Verstehen von vielen Krankheiten darstellt.
Das in der begleitenden und wirklich interessanten Vorlesung präsentierte theoretische Wissen wird meist erst im Praktikum durch Versuche in den Bereichen Nervenleitung, Atmung, Seh- und Hörvermögen, Gedächtnis, Muskelreflexe etc. an sich selber oder seinen Kommilitonen vertieft, was dann des öfteren zum „Aha“-Effekt führt. Besonders viel Spaß bringt allen Studenten das „Blutpraktikum“. Hier geht es nicht darum möglichst viel Blut aus seinen Kommilitonen heraus zu bekommen, sondern viel mehr soll das gegenseitige Blutabnehmen geübt werden. Nach dem man sich überwunden hat seinen besten Kumpel oder Freundin zu pieksen, stellt man schnell fest, dass auch diese Aufgabe keine große Hürde darstellt.
Da Versuche immer auch ausgewertet werden müssen, gehören Taschenrechner und Lineal hier zur Grundausstattung der Teilnehmer. Aber keine Sorge, nur weil man ein wenig rechnen muss heißt das hier noch lange nicht, dass man ein Mathematik-Genie sein muss. Bisher haben es noch die Meisten geschafft die Unterschriften für die einzelnen Versuche auf ihrer Testatkarte zu erlangen.
Auch im Fach Physiologie muss man sich in nach bestimmten Themenabschnitten mündlichen Testaten unterziehen. Diese werden in der Regel in Vierergruppen absolviert und dauern ca. 30 Minuten. Hier werden die Studierenden über Versuche im Praktikum und der Theorie, die hinter den Versuchen steckt geprüft. Da in der Physiologie mit den zur Verfügung stehenden Methoden auch viele Daten und Fakten gesammelt werden können, ist hier neben dem Verständnis auch ein gutes Gedächtnis gefragt.