„Welchen Opi habt Ihr?!“ Das ist wohl eine der Fragen, die ihr euch als Kommilitonen am Anfang des achten Semesters am häufigsten stellt. Grund dafür ist der Sonderkursteil Totalprothetik, auch liebevoll „Opi-Kurs“ genannt. Aufgabe ist Anfertigung einer Totalprothese. Als Patienten hierfür stehen euch zahnlose Damen und Herren, die teilweise schon über viele Jahre in die Studentenkurse kommen, zur Verfügung. Und so stellt man schnell fest, dass die Patienten oft besser über die einzelnen Behandlungsschritte Bescheid wissen als die Studierenden selber, was oft zu Erheiterung in den Boxen führt. Die Herstellung der TO/TU erfolgt komplett in Eigenleistung im Labor. Spätestens hier hört man wieder viel Gefluche über Okklusion und viel zu heißes Wachs: „Gestern hatten die Zähne aber noch Kontakt. Hmmm, wieder alles abgesackt über Nacht!“ Aber Am Ende freuen sich aber alle, wenn die fertigen Prothesen eingesetzt werden können und sich der Patient die Schönste aussuchen darf. Ihr werdet sehen, dass dieser Moment aber auch wieder zur allgemeinen Erheiterung beitragen kann, wenn Patient und Behandler sich über eine eher missglückte Prothese amüsieren, die eher zu Karneval getragen werden sollte.
Eine weitere Aufgabe, die auf euch im Testatbogen wartet, ist die Anfertigung einer Stabilisierungschiene für einen Kommilitonen. Diese müsst ihr ebenfalls in Eigenregie im Labor herstellen. Das heißt, Modelle einartikulieren, Schiene tief ziehen und … natürlich Einschleifen! Sind die Schienen besonders gut gelungen, dann können diese auch bei entsprechender Indikation getragen werden.
Und je nachdem wie die Patientensituation für den Behandlungskurs Prothetik II ist kann es sein, dass genug Patienten für den Behandlungskurs Prothetik I abfallen, so dass hier zusätzlich neben dem Sonderkurs behandelt werden darf. Dieses wird von der Kursleitung grundsätzlich erst kurz nach Semesterbeginn entschieden, wenn die Menge an Patienten gesichtet wurde.
Klar, am Ende müsst ihr wieder eine Klausur schreiben. Die Klausur in Prothetik I umfasst viel Stoff aus den Bereichen Total- und Teilprothetik, aber auch Funktionslehre und Psychosomatik. Viel zu lernen, aber definitiv zu schaffen, weil jeder der in den Vorlesungen war und zusätzlich die Skripte liest und sich mit dem Inhalt etwas beschäftig bekommt auch die Belohnung in Form des bestandenen Kurses.
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