Ähnlich, wie im klinischen Kurs der Zahnerhaltung I, beginnt auch dieser Kurs mit einer so genannten Vorwoche. An seinen Kommilitonen übt man noch einmal das Aufnehmen eines Parodontalstatus und das Setzen einer fortlaufenden Anästhesie. Außerdem lernt man die Eingabemaske für die Parodontologie in der elektronischen Patientenakte kennen.
Nach der Vorwoche beginnt auch schon der eigentliche Behandlungskurs. In Zweierteams behandelt man im Laufe des Semesters eine bestimmte Anzahl an Patienten, wobei immer ein Studierender die Behandlung und der andere die Assistenz übernimmt. Sofern die Patienten nicht wegen schlechten Wetters absagen, hat man schon am Vortag die Möglichkeit die Patientenakte einzusehen. Eine gute Vorbereitung ist lohnenswert, denn auf diese Weise kann man sich überlegen, wie umfangreich die Behandlung sein muss und welche Maßnahmen im Rahmen der unterstützenden Parodontitistherapie, kurz UPT, ergriffen werden müssen. Eine gute Vorbereitung ist nicht nur positiv für das Auftreten vor dem Patienten, sondern spart einem selber an einem Kurstag auch eine Menge Zeit.
Viele der Patienten sind schon langjährig im Studentenkurs in Behandlung und so kennen diese auch das Procedere, dass der aufsichtsführende Assistenzarzt einzelne Behandlungsschritte kontrolliert.
Über das Semester verteilt findet alle zwei Wochen begleitend der poL-Kurs statt. Beim problemorientierten Lernen bekommt man nicht nur die Grundlagen zur wissenschaftlichen Literaturrecherche vorgestellt, sondern kann diese am PC auch parallel durchführen. Des Weiteren steht die Einordnung und kritische Bewertung von verschiedenen Studien auf dem Lehrplan.
Einmalig im Semester muss jeder Studierende an dem Mikrobiologie-Praktikum teilnehmen. Hier bekommt man einen Einblick in die verschiedenen mikrobiologischen und gentechnischen Methoden, die zum Nachweis von pathogenen Keimen, benötigt werden.
Ein echtes Highlight ist der so genannte „Schweinekieferkurs“, der am Ende des Semesters in Gruppen stattfindet. Hier kann man etwas durchatmen und bei gute Betreuung verschiedene Operations- und Nahttechniken am Schweinekiefer kennen lernen und ausprobieren.
Einmal wöchentlich findet eine begleitende Vorlesung statt, in der man den theoretischen Hintergrund zur Erkrankung des Parodontiums aufbereitet bekommt. Aufpassen lohnt sich, denn am Ende des Semesters findet eine Klausur statt, in der auch viele Vorlesungsinhalte abgeprüft werden.